Mömbris auf dem Weg zur fahrradfreundlichen Kommune
Erstelldatum18.07.2024
Bisher wurde das Fahrrad eher in der Freizeit für Ausflüge oder für kurze innerörtliche Strecken genutzt. Dank E-Bikes, Pedelecs und Lastenfahrrädern hat sich die Nutzung des Fahrrads in den letzten Jahren bereits erhöht.
Ziel des Markt Mömbris ist es, dass das Fahrrad auch im Alltag nicht nur gelegentlich, sondern wiederkehrend, möglichst täglich eingesetzt wird, z. B. auf dem Weg zur Schule und zur Arbeit, zum Einkaufen, zu Freizeiteinrichtungen oder auch zu Umsteigepunkten für den öffentlichen Personennahverkehr.
Der Anteil des Alltagsradverkehrs soll sich in den nächsten Jahren weiter erhöhen und gleichzeitig die Nutzung von Kraftfahrzeugen reduzieren. Radfahren ist gegenüber dem motorisierten Verkehr gesünder, klima- und umweltfreundlicher und bezahlbarer. Außerdem lassen sich viele Strecken staufrei und ohne die lästige Suche nach einem Parkplatz zurücklegen.
Seit zwei Jahren ist der Markt Mömbris deshalb Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern e. V. (AGFK Bayern e. V.) und steht hierüber in regelmäßigem Austausch mit anderen Gemeinden und Landkreisen. Die Arbeitsgemeinschaft ist ein Netzwerk bayerischer Kommunen, welches 2012 mit maßgeblicher Unterstützung der Bayerischen Landesregierung ins Leben gerufen wurde. Die Satzung der AGFK Bayern stellt als Vereinszweck die systematische Förderung des Radverkehrs als Element des Umweltverbundes heraus. Der Verein unterstützt seine Mitglieder auf dem Weg, fahrradfreundliche Kommune zu werden. Dabei setzt die AGFK Bayern stark auf Austausch, Vernetzung und Weiterbildung.
Voraussetzung für die dauerhafte Mitgliedschaft in der AGFK Bayern ist die Auszeichnung als „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“, die vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr verliehen wird. Die Auszeichnung wird vergeben, wenn Kommunen bestimmte Mindestkriterien erfüllen. Hierbei werden die vier Säulen der Radverkehrsförderung betrachtet: Infrastruktur, Information, Kommunikation und Service.
Am 1. Juni 2022 fand eine Vorbereisung durch die AGFK Bayern in Mömbris statt. Hierbei haben Mitarbeitende der AGFK Bayern festgestellt, was in puncto Radverkehr in Mömbris schon gut läuft und welcher Verbesserungsbedarf noch besteht.
Unter anderem wurde dem Markt Mömbris aufgegeben, ein Radverkehrskonzept erstellen zu lassen. Hiermit hat der Markt Mömbris das Büro VAR+ aus Darmstadt beauftragt. Das Büro hat zunächst das Radwegenetz unserer Gemeinde abgefahren. Nach einer Bürgerbefragung Anfang dieses Jahres und einem Workshop mit Bürgerbeteiligung am 5. Juni hat das Büro ein Radverkehrsnetz erstellt, das am 26. Juni dem Marktgemeinderat vorgestellt und von diesem beschlossen wurde. Am 25. Juni hatte der Marktgemeinderat bereits sein Mitglied Frank Groß zum Radverkehrsbeauftragten ernannt.
VAR+ wird in den nächsten Monaten auf Basis des Radverkehrsnetzes Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur und einen Erläuterungsbericht erarbeiten. Radverkehrsnetz, Maßnahmenkataster und Erläuterungsbericht bilden zusammen das Radverkehrskonzept, das dem Gemeinderat im Herbst vorgestellt werden soll. In dem Konzept wird es darum gehen, mit welchen Maßnahmen der Radverkehr in Mömbris sicherer wird und die Nutzung des Fahrrads im Alltag weiter ausgebaut werden kann.
Solche Maßnahmen sind insbesondere die Errichtung sicherer Abstellanlagen an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs, ein gut ausgebautes Netz an Lade- und Servicestationen, eine sichere und komfortable Radverkehrsführung entlang der Hauptverkehrsstraßen, zwischen unseren 18 Gemeindeteilen und unseren Nachbargemeinden sowie eine möglichst ganzjährige Befahrbarkeit.
Indem wir unser Radwegenetz nachhaltig verdichten, versuchen wir in den nächsten Jahren, Radfahren im Markt Mömbris als attraktive Fortbewegungsart zu ermöglichen.
Teaserbild: Pixabay