Allen Leserinnen und Lesern unseres Bürgerblattes möchte ich ein frohes und hoffentlich gesundes neues Jahr 2022 wünschen. In diesem Jahr bestimmt im Monat Januar das Thema Haushaltsberatungen die politische Arbeit der Marktgemeinde. Hier wird festgelegt, für welche Projekte Geld bereitsteht und damit wird der Grundstein für die weitere Gemeinderatsarbeit im ganzen Jahr gelegt. Bereits zu Beginn der Beratungen hat sich gezeigt, dass sich der Markt Mömbris viele Projekte vorgenommen hat, deren Umsetzung und Finanzierung durchaus eine Herausforderung werden kann.
Wieder einmal wird das Thema Kinderbetreuung einen sehr bedeutenden Posten im Etat einnehmen. Obwohl im Bereich unserer Kindergärten, z. B. durch die Schaffung eines neuen Kindergartens in Strötzbach, in den vergangenen Jahren viele neue Plätze hinzugekommen sind, zeigt sich nach wie vor, dass durch Zuzüge, gute Geburtenjahrgänge und ein verändertes Buchungsverhalten der Eltern weitere Betreuungsplätze insbesondere für unter 3-jährige notwendig sind. Als Reaktion ist geplant, in diesem Jahr zusätzlich eine Krippengruppe in Daxberg zu bauen und gleiches wird für den Kindergarten Dörnsteinbach aktuell diskutiert. Auch auf weitere Kindergärten wird der Markt Mömbris zugehen um anzufragen, ob zusätzliche Krippenplätze denkbar wären. Ziel ist es, allen Kindern einen Betreuungsplatz anbieten zu können, wobei dies bei der aktuell rasanten Zunahme durchaus ambitioniert ist.
Auch im Bereich der Schulen sind Investitionen notwendig, um insbesondere die räumlichen Bedingungen für die Mittagsbetreuung zu verbessern. Sowohl an der Grundschule Gunzenbach als auch in Mömbris sind Investitionen geplant. Wobei die Schwierigkeit besteht, dass der Staat verbindlich mit dem Jahr 2026 beginnend eine neue Betreuungsform installieren möchte, aber die Rahmenbedingungen, die hierfür gelten sollen, noch nicht bekannt sind. So sind wir in der Zwickmühle, einerseits dringend investieren zu müssen und andererseits müssen wir leider auf die staatlich festzulegenden Rahmenbedingungen warten, um nicht etwas zu bauen, das schnell nicht mehr zeitgerecht ist.
Ein anderes Thema wird uns im Jahr 2022 auch intensiv beschäftigen. Die Bundesregierung plant bei der Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien zügig voranzukommen. Auf die Gemeindeverwaltung sind jetzt erste Investoren zugekommen, die sich vorstellen können Freiflächen-Solaranlagen im Markt Mömbris zu schaffen. Sofern dies konkret wird, wird sich unser Marktgemeinderat hiermit in einer öffentlichen Sitzung beschäftigen. Konkret ist bereits die Überlegung unserer Nachbargemeinde Freigericht im Wald oberhalb der „Hessenkurve“ Windkraftanlagen zu bauen. Voraussichtlich im Februar sind hier erste Richtungsentscheidungen geplant und dann wird auch der Markt Mömbris gefragt sein, sich zu dem Projekt zu positionieren. Auch hier wartet eine Zwickmühle auf die Verantwortlichen, zum einen möchten wir alle erneuerbare Energien voranbringen um die Erderwärmung auszubremsen, aber andererseits sind wir auch alle froh über die Attraktivität unserer Landschaft.
In der vergangenen Woche hat im Kaminzimmer des Ivo-Zeiger-Hauses eine neue Corona-Schnellteststrecke im Markt Mömbris ihren Betrieb aufgenommen. Gleich in der ersten Woche wurden vom ehrenamtlichen Personal unserer Feuerwehren 371 Tests durchgeführt, davon 242 im Rahmen der Testung von Schulkindern vor dem ersten Schultag. Dabei wurde ein neuer positiver Fall entdeckt und ein weiterer Test war positiv, allerdings hatte der Getestete versucht sich nach einer bereits festgestellten Erkrankung „freizutesten“ was aber nicht gelang. Der Markt Mömbris plant die Teststrecke so lange fortzuführen, wie die aktuelle Coronalage andauert. Finanziert wird die Teststrecke durch den Freistaat Bayern, wofür der Markt Mömbris sehr dankbar ist.
An einer anderen Stelle liegen wir jedoch im Clinch mit dem Freistaat. Dieser plant in Schimborn vom Kreisel bis zum Baugebiet „Hauhofer Feld“ einen neuen Fuß- und Radweg zu bauen, um die beiden Radwege im Kahltal und Aschafftal zu verbinden. Dabei soll die Strecke über die Gleise der Bembel geführt werden. Während der Markt Mömbris entschlossen den Bau einer Bahnschranke fordert, um einerseits das Bahnhupen zu beseitigen und andererseits die Sicherheit deutlich zu verbessern, gibt es Überlegungen des Staates, den unbeschrankten Bahnübergang so zu belassen. Dies würde aber bedeuten, dass auf zahlreichen privaten Grundstücken regelmäßig der Bewuchs zurückgeschnitten werden müsste, oder andernfalls die Bahn etwa 50 mal am Tag sehr laut hupen müsste. Aus Sicht der Gemeindeverwaltung ist dies keine nachhaltige Lösung und im Sinne der Sicherheit, insbesondere auch der Schulkinder, halten wir den Bau von Bahnschranken für deutlich besser.