Wenn wir das Wort „Hochwasser“ hören, erscheinen sofort die Bilder von der Flutkatastrophe in Ahrweiler vor unserem inneren Auge. 2017 haben wir auch in Mömbris erlebt, was Wasser anrichten kann. Damals waren nicht nur Bürger betroffen, die direkt an der Kahl wohnen, sondern auch etliche in Mensengesäß, Strötzbach und Brücken. Dies zeigt, dass uns auch in unserer Region das Thema „Hochwasser“ betreffen kann. Viele stellen sich die Frage: Was kann ich selbst tun? Wie kann ich mich vorbereiten?
Staat und Kommunen treffen Schutzmaßnahmen und Vorbereitungen, um die Auswirkungen solcher Schadensereignisse zu begrenzen. Daneben kann auch jeder Einzelne durch gezielte Vorbereitungen Schäden vermeiden oder vermindern. Um insbesondere die Gefährdung in Wohnbereichen einschätzen
zu können, sollten Sie zunächst die für Sie kritische Hochwassermarke (ggf. über Ihre Gemeinde) abklären. Gleiches gilt für die zu erwartenden Grundwasserstände und eigene Erfahrungen aus Starkregenereignissen. Generell ist zu beachten, dass die Versorgung mit Strom, Trinkwasser und Lebensmitteln bei Hochwasser und auch nach Ende der unmittelbaren Hochwassergefahr beeinträchtigt oder unterbrochen sein kann.
Mit der Beachtung folgender Hinweise können Sie dazu beitragen, sich auf eine Hochwassersituation vorzubereiten bzw. diese besser in einem akuten Fall in den Griff zu bekommen.
Halten Sie sich auf dem Laufenden! Verfolgen Sie die aktuellen Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen über die Warnapp NINA, Warnapp KatWarn, Warnapp WarnWetter, Rundfunk oder Internet. Informationen zu aktuellen Hochwasserständen finden Sie bei den Hochwasserzentralen der Länder oder über die App Meine Pegel. Informationen zu Hochwasserrisikogebieten erhalten Sie auch bei der Gemeindeverwaltung Mömbris.
Um gut vorbereitet zu sein, machen Sie sich frühzeitig Gedanken über:
- die Versorgung Kranker oder Hilfebedürftiger. Können Sie diese Personen rechtzeitig aus der Gefahrenzone evakuieren? Wohin?
- die Evakuierung von Haustieren.
- die Möglichkeiten, sich mit Nachbarn oder anderen zu besprechen, wenn Telefon und Mobilfunk ausfallen. Sprechen Sie mit Nachbarn Not- und Gefahrenzeichen ab.
- die „Rollenverteilung“ für den Notfall. Wer macht was, wenn eine Überschwemmung eintritt?
Ein Hochwasser steht bevor
Wenn ein Hochwasser angekündigt wurde, das auch Sie betrifft, sollten Sie handeln.
- Besorgen Sie zum Schutz Sandsäcke (im Notfall bei der Feuerwehr zu erhalten), Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon (aus dem Baumarkt).
- Schauen Sie, dass gefährliche Stoffe oder Chemikalien nicht vom Wasser erreicht werden können.
- Bringen Sie wertvolle Möbel oder Geräte wie Computer etc. in die oberen, hochwassergeschützten Räume.
- Sichern Sie den Heizöltank gegen den Auftrieb durch das Wasser, indem Sie ihn zum Beispiel an der Wand verankern oder mit Ballast beschweren.
- Überprüfen Sie Ihre Vorsorgemaßnahmen. Haben Sie alles Nötige im Haus?
- ausreichend Lebensmittel und Trinkwasser
- ein batteriebetriebenes Radio oder ein Kurbelradio
- eine Taschenlampe
- einen Campingkocher
- eine Campingtoilette
- Halten Sie Ihre Dokumentenmappe und Ihr Notgepäck bereit.
- Räumen Sie die Kellerräume, in die Grundwasser eindringen kann oder die volllaufen können, aus.
Das Hochwasser naht
Was nun? Bewahren Sie Ruhe und handeln Sie besonnen. Je nachdem, wo Sie sich gerade aufhalten, sollten Sie die folgenden Punkte beachten.
Im Haus
- Prüfen Sie zunächst, ob Ihre Vorsorgemaßnahmen ausreichen.
- Überprüfen Sie Rückstauklappen im Keller, bevor das Wasser gestiegen ist. Halten Sie sich während des Hochwassers nicht im Keller auf, das ist lebensgefährlich.
- Dichten Sie Fenster und Türen sowie Abflussöffnungen ab.
- Schalten Sie elektrische Geräte und Heizungen in Räumen, die volllaufen können, ab. Denken Sie an die Stromschlaggefahr. Schalten Sie den Strom gegebenenfalls komplett aus (Sicherung raus).
- Rufen Sie in Notlagen die Feuerwehr/ Rettungsdienst über die Rufnummer 112
Im Freien
Helfen Sie anderen, aber bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.
- Bringen Sie Kinder vor Eintritt der Gefahr aus dem Überschwemmungsgebiet in Sicherheit.
- Fahren Sie wegen der Wellenbildung und der Gefahr von Unterwasserhindernissen nicht in überfluteten Gebieten mit Booten oder anderen Fahrzeugen unnötigerweise „spazieren“.
- Betreten Sie keine Uferbereiche wegen der Gefahr von Unterspülungen oder Abbrüchen. Überflutete oder teilüberflutete Straßen dürfen nicht befahren werden.
- Beachten Sie die Anweisungen und Absperrungen der Einsatzkräfte.
Schritte nach dem Weichen des Hochwassers
- Beginnen Sie mit den Abpumparbeiten im Haus erst, wenn Sie sicher sind, dass der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist. Vorsicht, Sie beschädigen ansonsten die Bodenwanne des Hauses. Bitte achten Sie auf Informationen der Gemeinde.
- Machen Sie eine Bestandsaufnahme und fotografieren Sie die Schäden für die Versicherung.
- Räumen Sie Wasserreste und Schlamm aus dem Haus.
- Trocknen Sie die Räume so schnell es geht, um Bauschäden oder Schimmel zu vermeiden. Nutzen Sie Heizgeräte für das Trocknen. Sie können gemietet oder ausgeliehen werden.
- Lassen Sie die Elektrik, Heizöltanks und in besonderen Fällen die Baustatik vom Fachleuten überprüfen.
- Wenn Schadstoffe wie z.B. Farben, Lacke, Pflanzenschutzmittel, Benzin, Öl etc. freigesetzt wurden, rufen Sie die Feuerwehr (112).
- Schmutzige, kaputte Möbel und verdorbene Lebensmittel gehören nicht einfach in den Hausmüll, sondern müssen fachgerecht entsorgt werden.
- Essen Sie kein Obst, Gemüse und Salat aus überschwemmten Gebieten. Verständigen Sie bei mit Schadstoffen (zum Beispiel Öl) verunreinigten Gärten oder Feldern das Landratsamt oder das Amt für Landwirtschaft.
Für Fragen rund um den Hochwasserschutz wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre örtliche Feuerwehr oder Gemeindeverwaltung Mömbris. Diese erreichen Sie über das Internet www.moembris.de oder unter der Telefonnummer +49 6029 705-0.