Ich habe heute die Aufgabe, über die Sanierung der Friedhöfe in Mömbris zu berichten. Diese beschäftigen Gemeinderat und Verwaltung seit der Androhung der Verlängerung der Ruhefristen seit nunmehr mehr als 10 Jahren.
Im kommenden Jahr 2020 soll mit dem Friedhof Schimborn der 9. Friedhof im Markt Mömbris für Erdbestattungen saniert werden. Auch auf dem Friedhof Schimborn erfolgt die Sanierung durch das Einbringen von Grabkammern. Die Grabkammern garantieren, bei richtigem Einbau, die gewünschte Zersetzung und können bei geschickter Platzierung einen durchaus positiven Einfluss auf den Aufenthaltswert des gesamten Friedhofs haben. Das Büro Struchholz hat auch für den Friedhof Schimborn mehrere Entwürfe ausgearbeitet, die der Markt Mömbris im Rahmen einer Bürgerversammlung am Montag, dem 8.4.2019, den interessierten Bürgern in der Turnhalle Schimborn vorstellen möchte.
Zur Vorbereitung der Friedhofssanierungen wurden alle Friedhöfe untersucht. Bei 9 von 11 war das Ergebnis, dass der Zersetzungsprozess aufgrund der Bodenverhältnisse nicht so schnell abläuft, wie bei einer Ruhefrist von 20 Jahren angedacht. Die Untersuchungen wurden notwendig, da die Aufsichtsbehörden die schlechten Bodenverhältnisse in Mömbris zum Anlass nahmen, eine Sanierung der Böden oder die Heraufsetzung der Mindestruhefrist für Erdbestattungen von 20 auf 50 Jahre zu fordern. Eine Mindestruhefrist von 50 Jahren hätte für Erdbestattungen langfristig, allein aus Platzgründen, das Ende bedeutet. Aus diesem Grund wurde nach anderen Möglichkeiten gesucht Erdbestattungen langfristig zu ermöglichen. Dabei galt es die Entwässerung der Grabflächen genehmigungsfähig sicherzustellen. Dieses Problem konnte mit dem jetzt verwendeten System soweit gelöst werden, dass sogar eine dezentrale Sanierung der bestehenden Friedhöfe und die Beibehaltung der Erdbestattungen auf allen gemeindlichen Friedhöfen möglich wurde. Dabei stellte sich der Nachteil dieser Lösung, dass die Sanierung mit einem erheblichen Eingriff in die bestehenden Friedhöfe verbunden ist, sogar als Vorteil heraus, da man bei dem Eingriff auch bestehende Strukturen überdenken und im Zuge der Baumaßnahme lösen kann.
Außerdem führt das langfristig ausgelegte Konzept dazu, dass der Markt Mömbris sich noch länger mit seinen Friedhöfen und deren Kapazitäten beschäftigen wird. Im Hauptort Mömbris wurde 2011 vom Gemeinderat entschieden, auch auf dem „Alten Friedhof Mömbris“ weiterhin Erdbestattungen anzubieten. Die Anzahl der Grabplätze wurde dort allerdings vom Platz begrenzt. Die für die langfristige Abdeckung des Bedarfs an Grabplätzen für Erdbestattungen notwendigen Gräber wurden auf dem neuen Friedhof „Ober dem Grund“ in Mömbris hergestellt. Im Betrieb der beiden Friedhöfe zeigte sich allerdings, dass der „Alte Friedhof Mömbris“ trotz seiner lagebedingten Nachteile sehr beliebt ist und sich die freien Grabkammern schneller gefüllt haben als prognostiziert.
Der Gemeinderat des Marktes Mömbris wird sich zu den Friedhöfen in Mömbris mittelfristig die Frage stellen müssen, ob der „Alte Friedhof Mömbris“ nochmals für Erdbestattungen erweitert werden soll, oder man sich ganz auf den „Neuen Friedhof Mömbris“ konzentrieren möchte.
In diesem Jahr sollen auf dem „Alten Friedhof Mömbris“ in jedem Fall die Wege zum Teil in wassergebundener Bauweise erneuert und wieder verkehrssicher hergestellt werden.
Außerdem zeigte der Friedhof Hemsbach der Verwaltung, dass auch Friedhöfe mit besseren Bodenwerten Probleme bereiten können. Die Bodenverhältnisse des Friedhofs Hemsbach stimmten die Verwaltung vorsichtig optimistisch. Allerdings zeigte sich bereits bei der Durchsicht der groben Vermessung, dass die Erschließung der Erweiterungsfläche Probleme bereiten wird. Diese Befürchtung bestätigte sich bei der diesbezüglichen Besichtigung des Friedhofs. Der Planer prognostizierte der Verwaltung bereits bei der Besichtigung, dass die Erschließung der vorhandenen Erweiterungsfläche des Friedhofs einen hohen Aufwand erfordert, sodass auch in Hemsbach die weitere Vorgehensweise zum Friedhof den Marktgemeinderat beschäftigen wird.