Am Donnerstag, dem 23. Mai wurde im Rahmen einer kleinen Feierstunde das neue Mömbriser Rathaus durch die beiden Pfarrer Eirich (katholisch) und Schäfer (evangelisch) gesegnet.
Zuvor gab es einen Rückblick auf die verschiedenen einzelnen Baustellen. Nachdem der Beschluss gefallen war, mit dem Rathausgebäude auf dem Grundstück in der Schimborner Straße 6 zu verbleiben und ein Erhalt des Bestandsgebäudes vom Gemeinderat gewünscht war, begannen die Planungen, einerseits für eine Sanierung des Altbestandes und andererseits aber auch für einen Erweiterungsbau. Nachdem das alte Feuerwehrhaus Mömbris und die Archivräume abgebrochen wurden, konnte der Neubau starten. Nach Vollendung dieses ersten Bauabschnittes zog die gesamte Rathausverwaltung in den Neubau um und das Bestandsgebäude wurde umfassend saniert. Nachdem dies geschafft war, wurden die Übergänge vom Alt- zum Neubau hergestellt und seit Anfang dieses Jahres kann die Rathausverwaltung alle Räumlichkeiten uneingeschränkt nutzen. Aus Sicht der Gemeindeverwaltung bringt das Bauprojekt eine Vielzahl von Vorteilen.
Die gesamte Einrichtung ist mit den Baumaßnahmen behindertengerecht erschlossen worden. Bisher war es für gehbehinderte Menschen nur möglich, das Erdgeschoss zu erreichen. Durch den neuen Aufzug ist jedes einzelne Zimmer auch per Rollstuhl oder Rollator gut zu erreichen. Durch die zusätzlichen Räume müssen jetzt nicht mehr, wie früher z. B. im Bürgerbüro, sechs Sachbearbeiter in einem Raum untergebracht werden. Neben einem angenehmeren Arbeiten für die Mitarbeiter bringt dies für unsere Bürger auch ein deutlich größeres Maß an Diskretion.
Der neue Sitzungssaal im Rathausanbau ermöglicht neben dem Abhalten von Gemeinderatssitzungen jetzt auch die Durchführung von Veranstaltungen mit bis zu 150 Besuchern. Dadurch können auch größere Trauungen im Rathaus stattfi nden und für Veranstaltungen, Empfänge oder Vorträge eignet sich der neue Raum ebenfalls sehr gut. Im Gegensatz zu früheren Sitzungsräumen ist jetzt ein barrierefreier Zugang vorhanden.
Das Archiv des Rathauses war vor der Baumaßnahme auf mehrere Standorte verteilt. Nun konnte ein eigener Raum geschaffen werden, in dem alle Archivunterlagen Platz gefunden haben. Nach Abschluss der Maßnahme wurde das Rathaus auch mit neuen Bildern ausgestattet, die nahezu vollständig aus einem Schulprojekt stammen, in dessen Zuge unsere Grundschüler zahlreiche ansprechende und farbenfrohe Bilder gestaltet haben.
Ein Meilenstein in puncto Sicherheit wurde auch mit dem Bauprojekt realisiert. Früher gab es den eigentlich vorgeschriebenen zweiten baulichen Rettungsweg nicht, was insbesondere für das Dachgeschoss problematisch war, da die Feuerwehr mit den vorhandenen Steckleitern von dort keine Personen sicher retten konnte. Die im Rathaus vorhandene Strickleiter, die im Ernstfall an die Heizung hätte gebunden werden müssen, wäre sicherlich als zweiter Rettungsweg eine äußerst problematische Lösung gewesen.
Der Strom für Computer und weitere technische Anlagen wird über eine PV Anlage weitgehend selbst erzeugt.
Architekt Bergmann wies in einer kurzen Ansprache darauf hin, dass es sich insgesamt um ein sehr anspruchsvolles Bauprojekt gehandelt habe; einerseits sollte die Fassade des Altbaus unbedingt erhalten werden und andererseits sollte der Neubau den modernen Ansprüchen an eine zeitgemäße Architektur entsprechen. Mit dem Ergebnis sei er selbst auch sehr zufrieden und freue sich insbesondere darüber, dass es auf der Baustelle keine schwerwiegenden Unfälle gegeben habe. Sein Dank galt allen beteiligten Fachplanern, aber auch den Baufirmen, die insgesamt eine gute Visitenkarte abgegeben hätten. Nicht vergessen wollte er auch den Sachbearbeiter der Marktgemeinde Mömbris, Herrn Fecher, mit dem die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert habe und dessen Engagement der Architekt noch einmal besonders hervorheben wollte.
Zum Abschluss überreichte Architekt Bergmann einen von einer örtlichen Bäckerei symbolisch angefertigten Schlüssel aus Hefeteig, der anschließend gemeinsam von allen Gästen verzehrt wurde.
Die Rathausverwaltung freut sich, unsere Bürger nun in modernen Räumen begrüßen zu dürfen.