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Die Burg Mömbris - Zwei Vorträge im Rathaus


 Aus dem Rathaus


Die Burg Mömbris im Kahlgrund – Ausgegraben


Vortrag von Julian Trappe, Universität Würzburg und Harald Rosmanitz, Archäologisches Spessartprojekt am Donnerstag, dem 5. März, um 19:30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, Schimborner Str. 6, 63776 Mömbris. Eine Veranstaltung des Marktes Mömbris, des Vereins „Kulturlandschaft Kahlgrund“ e.V., der Universität Würzburg und des Archäologischen Spessartprojekts. Eintritt frei.

Im Frühjahr und Sommer 2019 wurde die Burg Mömbris des Marktes Mömbris ergraben. Mit tatkräftiger Unterstützung des Vereins „Kulturlandschaft Kahlgrund“ und des Marktes Mömbris wurde dabei eine Anlage zu Tage gefördert, die völlig anders aussah, als man es sich bisher vorgestellt hatte. Den Erdarbeiten gingen geophysikalische Untersuchungen der Universität Würzburg voraus. Bereits diese zeigten, dass das als Bodendenkmal ausgewiesene, rechteckige „Burgplateau“ lediglich an seiner Nordflanke eine steinerne Bebauung aufzuweisen hatte. Dort setzten wir am 2. Mai 2019 den Spaten an.

Die Burgstelle selbst erwies sich als deutlich kleiner als erwartet. Im Zentrum der Anlage stand ein ursprünglich hölzernes, später steinernes, festes Haus. Die Burg, deren Geschichte sich archäologisch bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt, brannte innerhalb von 250 Jahren dreimal ab und wurde zweimal neu errichtet.

Der gemeinsame Vortrag von Julian Trappe und Harald Rosmanitz beschäftigt sich mit den Baubefunden, die zuerst zerstörungsfrei und dann grabend untersucht, dokumentiert und erforscht werden konnten. Die Bedeutung der Anlage für die Forschung ist weniger der Gebäudekomplex selbst, sondern dessen Umbauung mit einer Vielzahl von Fachwerkhäusern, in denen Eisenerz verarbeitet wurde, zu suchen. Die Burg war Dreh- und Angelpunkt eines florierenden Wirtschaftsstandorts. Damit gliedert sich die Anlage schlüssig in die Bebauungsstruktur des nördlich der Burg gelegenen Altortes Mömbris ein.

Im ersten Teil der zweiteiligen Vortragsfolge steht der Befund im Mittelpunkt der Betrachtungen. Wie hat man sich die Bebauung in den einzelnen Siedlungsphasen vorzustellen? Welche Vor- und Nachteile bringt es, eine solche Anlage auf einem Lösshügel zu errichten? Wie ist die Burg Mömbris als Gebäude beispielsweise im Vergleich mit der Burg Hauenstein bei Krombach zu sehen? Wie lassen sich die erschlossenen Bauteile vor Ort für künftige Generationen sichtbar halten?

Wenn Funde sprechen…Alltag auf der Burg Mömbris im Spiegel archäologischer Quellen

Vortrag von Harald Rosmanitz, Archäologisches Spessartprojekt am Mittwoch, dem 11. März, um 19:30 Uhr im Sitzungssaal des Rathauses, Schimborner Str. 6, 63776 Mömbris. Eine Veranstaltung des Marktes Mömbris, des Vereins „Kulturlandschaft Kahlgrund“ e.V. und des Archäologischen Spessartprojekts. Eintritt frei.

2019 förderten ehrenamtliche Helfer gemeinsam mit Archäologen nicht nur Mauern Stück für Stück zu Tage. In den einzelnen Besiedlungs- und Zerstörungshorizonten war auch ein reichhaltiges Fundgut eingebettet.

362 besonders interessante Einzelfunde wurden erfasst, 115 davon wurden restauriert. Die Bandbreite reicht von Geschirr aus Keramik über Trinkgläser und Werkzeuge aus Eisen bis hin zu einem Buchbeschlag aus Buntmetall. Die wenigen silbernen Münzen informieren uns darüber, dass das mittelalterliche und frühneuzeitliche Wirtschaftsgefüge in erster Linie auf Tauschhandel basierte. Die Vorwegnahme des bargeldlosen Zahlungsverkehrs brachte in letzter Konsequenz eine Vielzahl von Objekten auf die Burg, von denen jedoch nur ein kleiner Teil die Jahrhunderte überdauerte. Was in den Boden gelangte, sei als Abfall oder bei Zerstörungen, wurde als wertlos erachtet. Alles Wiederverwertbare wurde nachträglich den Schuttschichten wieder entnommen. Der Archäologe ist somit auf kaum wiedererkennbares Stückwerk angewiesen, dessen Funktions- und Sinnzusammenhänge über wenige vollständig erhaltene Vergleichsstücke herzustellen sind. Ähnlich wie bei einem Mosaik lässt sich Fundstück für Fundstück der Alltag der Burgbewohner nachvollziehen. Nur im Zusammenspiel mit allen in den letzten sechzehn Jahren im Spessart ergrabenen Fundstücken wird das einzelne Objekt in seiner Bedeutung für die Burg Mömbris ebenso wie für das nähere oder auch weitere Umfeld fassbar. Als handfeste Belege schaffen die Objekte eine Wissensbasis, die für die Deutung der Anlage in vielerlei Hinsicht grundlegend ist.

Als Beispiel sei auf den Boden eines gläsernen Bechers verwiesen. Dieser stammt aus der Verfüllung eines Kellers nordöstlich der Burg, der einem um 1350 zerstörten Haus zuzurechnen ist. Im Gegensatz zu den meisten Gläsern besteht der Becher aus farblosem Glas. Eine Fertigung im Spessart ist somit auszuschließen. Die naturwissenschaftliche Untersuchung erbrachte den Nachweis, dass es sich bei dem Stück um ein Erzeugnis einer in Murano bei Venedig tätigen Glasbläserei handelt. Mit dem Artefakt, zu dem es von der Burg Bartenstein bei Partenstein vergleichbare Becherreste gibt, lässt sich der Beweis erbringen, dass das Glasproduktionszentrum Spessart zu Beginn des 14. Jahrhunderts einen regen (?) Handelsaustausch mit dem jenseits der Alpen gelegenen Norditalien pflegte. Als sicher kann gelten, dass der Besitzer des Stückes diesem als exquisite Handelsware besondere Wertschätzung entgegengebracht haben dürfte.

Das Verständnis der hoch- und spätmittelalterlichen Burg Mömbris als wesentlicher Bestandteil der Ökonomie einer Landschaft lässt sich über die Fundstücke anschaulich herausarbeiten. Die Burg diente als Dreh- und Angelpunkt eines ganzen Ökonomiegeflechtes. Besondere Bedeutung kam dabei der Eisenverarbeitung zu. Die Burg Mömbris war in erster Linie Kontroll- und Besteuerungsinstanz der in ihrem Umfeld tätigen Handwerker. Die drei Zerstörungshorizonte führen vor Augen, wie anfällig ein solches System sein konnte.

Freilegung der Mauern der Burg Mömbris im Sommer 2019

Fragmente eines farblosen Glasbechers (beginnendes 14. Jahrhundert) aus Murano


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