Ausflugsziele

Die Getreidemühle Schimborn ist eine der wenigen noch aktiven Mühlen im Kahlgrund. Im Gegensatz zur Doppelmühle in Strötzbach ist die Schimborner Mühle schwer zu finden und liegt in einem Hinterhof. Dafür ist diese aber in den Wintermonaten noch aktiv und regelmäßig in Betrieb.

Die Mühle verarbeitet fast ausschließlich Roggen und nur geringe Mengen an Weizen. Über eine Gebläseeinrichtung wird direkt vom Hof in den Speicher entladen und dann das Gut von Hand in den Mahlprozess geschafft. Diese Art der Bodenlagerung ist für viele historische Mühlentypisch und ist oft noch so zu finden. Lediglich einzelne Boxen, sogenannte Mieten, wurden oft errichtet, um eine bessere Füllung und Unterteilung des Speichers zu erreichen. 

In Schimborn versorgen ausschließlich lokale Bauern den Müller mit Getreide und die Abgabe geht nur an lokale Bäckereien. Ein Prinzip, welches für viele Handwerksmühlen auch heute noch funktions- und tragfähig ist.

Die Doppelmühle in Strötzbach ist ein Denkmal am Kahlgrund und auch hier eine der letzen erhaltenen funktionsfähigen Mühlen im Kahlgrund. Sie besteht aus der ehemaligen Koch'schen Mühle, deren kleines Rad sich heute nur noch zu Schauzwecken dreht, und der Brückner Mühle, deren Rad heute das Mühlenmuseum antreibt.

Die Brückner Mühle steht genau auf der Schwelle des Umbruches vom Steinmahlgang zum Walzenstuhl und man kann hier gut sehen, wie der Gang zugunsten des Stuhls ersetzt wurde und welche Umbauten gemacht wurden. In der Mühle selbst ist der Antrieb immer noch erhalten, die große stehende Welle mit dem riesigen eisernen Königsrad. Mit über hunderten hölzernen Zähnen, den Kämmen, besetzt, greift es in das eiserne Ritzel ein, welches auf dem Mühleisen sitzt.

Die Ölmühle Mömbris ist eine typische Keilpressmühle mit Wasserantrieb. Sie wurde 1780 zusammen mit zwei Getreidemühlen in der Mühlgasse von Mömbris errichtet und bediente einheimische Kunden, aber auch Kunden aus den Nachbargemeinden, ja sogar aus dem angrenzenden Hessen.

In der Regel dürften Lein und Rapssaaten verölt worden sein, doch auch Bucheckern und Nüsse, insbesondere Haselnüsse. Letzteres ist zwar nicht genannt, erscheint aber aufgrund der großen Haselnussvorkommen im Kahlgrund durchaus denkbar. In Zeiten des Krieges, so wie nach dem Krieg war, die Ölmühle eine Linderung der Not, konnte sie doch einen wichtigen Rohstoff einfach produzieren und machte daher ein wenig unabhängiger von Lieferungen und Transportwegen.

Die Mühle war bis 1954 in Betrieb, musste sie doch Aufgrund der fortschreitenden Industrialisierung den Betrieb einstellen. So verfiel das Gebäude zusehends, bis es dem Neubau der Kahlbrücke 1977/1978 weichen musste. Zunächst sollte es abgerissen werden, doch ein der Mühle verbundener Heimat- und Geschichtsverein sowie eine aufgeschlossene Marktverwaltung machten den Erhalt möglich. So wurde das Gebäude 1978 an seinen jetzigen Standplatz versetzt und vollständig saniert.

Ein neuer Mühlkanal, größtenteils unterirdisch in Rohr verlegt, leitet nun das Wasser der Kahl dem Gebäude zu. Der ortsansässige Mühlenbauer Hugo Bergmann ermöglichte dann auch die Instandsetzung und den Betrieb der Wasserradanlage, ohne dass die Mühleneinrichtung in Betrieb sein muss.

In Gunzenbach besteht seit 1977 ein Heimatmuseum in der alten Schule aus dem Jahre 1836. Den Hauptverdienst an dieser anschaulichen volkskundlichen Sammlung erwarb sich der damalige Kreisheimatpfleger Emil Griebel, dessen unermüdliche Sammlerleidenschaft die Grundlage bildete.

Geöffnet ist das Museum im Sommer an jedem 4. Sonntag im Monat von 14 bis 16 Uhr.

Ansprechpartner: Klaus Simon, Tel. 06029/7598

Die Burg Mömbris, im heutigen Landkreis Aschaffenburg, stand einst dort, wo sich heute der alte Friedhof in Mömbris befindet.

Die Burg wird oft fälschlicherweise als Womburg bezeichnet, welche die Sagenschreiber im 19. Jahrhundert nicht zu lokalisieren wussten. Heute weiß man, dass sich letztere in der Nähe des 1,5 km entfernten Schimborn befand

Von der Burg ist nur noch die Burgstall übrig. Das deutlich erkennbare Plateau liegt östlich des alten Friedhofs. An allen vier Ecken standen 1916 noch etwa zwei Meter hohe Mauerreste. 1846 drohte der Bergfried einzustürzen und wurde deshalb abgerissen. Die Erbauer der Burg waren ohne Zweifel die Grafen von Rieneck. Die Burg entstand wahrscheinlich gleichzeitig mit der etwas kleineren Burg Hauenstein um 1300. Von hier aus wurde zusammen mit dem Schloss Hüttelngesäß und Hauenstein das unter Rienecks Einfluss stehende Gebiet der oberen Kahl und der Lohr gesichert. 1404 wurde Schloss Mömbris im Auftrag des Königs von Frankfurter und Gelnhäuser Soldaten zerstört.

Die Womburg war einst eine Burg im bayerischen Spessart. Sie befand sich an einem Berghang zwischen Schimborn und Mensengesäß. Fälschlicherweise wird der Begriff Womburgoft für die Burg Mömbris gebraucht, da die Sagenschreiber im 19. Jahrhundert den wahren Standort der Womburg nicht zu lokalisieren wussten. 1443 ist der Name als "Waneburg" in einer Urkunde aus den Thiel'schen Regesten nachzulesen.

Erst 1787 tauchte der Name "Womburg" das erste Mal auf. Das Wort "Waneburg" ist nicht vom althochdeutschen "wonen", niederdeutsch "wahnen" (wohnen) abzuleiten, sondern eher vom althochdeutschen Substantiv "Wanna" (Wanne): Womburg bezeichnet somit ein gemauertes Bauwerk in oder an einer Geländevertiefung. Als Erbauer der Womburg ist primär auf die Grafen von Rieneck zu schließen.

Seit 1220 mussten Befestigungen vom Erzbischof von Mainz genehmigt werden. Somit wurde wahrscheinlich die Womburg zerstört, falls sie nicht sogar aus freiem Willen abgebrochen wurde. Die Burg lag 1,5 km von der Burg Hauenstein entfernt. Diese Nähe mag zum Rätseln über eine gleichzeitige oder zeitlich versetzte Existenz der beiden Burgen Anlass geben.

Ihre Lage auf einer Anhöhe im Kahltal mit freiem Blick in die Mömbriser Senke lässt vermuten, dass das Adelsgeschlecht damals seinen Besitz sichern wollte.